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Sich gut fühlen

Von der Fülle der Brust

Autorin:
Elisabeth Benzing
Heilpraktikerin (HP)

Leseprobe aus der LACHESIS Nr. 40
mit dem Thema: "Frauenspezifische Krebserkrankungen / Lymphsystem"

Die Suche nach dem Knoten …
„Haben Sie diesen Monat schon Ihre Brust richtig abgetastet?“ fragt mich die Broschüre im Wartezimmer. „Waren Sie dieses Jahr schon bei der Mammographie?“ fragt mich das Plakat am Straßenrand. „Haben Sie schon dran gedacht, einen Brustultraschall machen zu lassen?“ fragt mich die Frauenärztin.
Der Druck auf Frauen, sich um ihre Brüste zu kümmern, um Brustkrebs so früh wie möglich zu erkennen, ist immens. Der Grundtenor lautet dabei: Wer nicht "vorsorgt", ist bei Erkrankung selbst Schuld und schadet der Solidargemeinschaft, da diese dann die vermeintlich entstehenden Folgekosten tragen müsse. Wer nicht „vorsorgt“, handelt unverantwortlich. Zu der Vortäuschung falscher Tatsachen – einerseits wird Angst geschürt, andererseits wird Früherkennung als Vorsorge schön geredet – werden hier stillschweigend zwei Dinge in kausalen Zusammenhang gebracht, der durchaus fragwürdig ist: Die frühzeitige Erkennung von Brustkrebs rette Leben. Die bisherigen Studien dazu kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen: Die einen weisen den Zusammenhang nach, die anderen weisen nach, dass es keinen Zusammenhang gibt, und die dritten äußern sich indifferent.

… und die Angst davor
Warum aber machen so viele Frauen keine regelmäßige Brustselbstuntersuchung, obwohl wir in immer wiederkehrenden Kampagnen schon seit über 40 Jahren dazu aufgefordert werden? Was hält uns davon ab, obwohl so viel Druck von außen kommt?
Eigentlich ein ganz plausibler Grund: Wir werden dazu aufgefordert, einen Knoten in der Brust zu suchen. Welche Frau möchte schon gerne einen Knoten in der Brust finden? Keine – also suchen wir auch nicht. Es macht uns Angst, einen Knoten in der Brust zu finden. Und was mir Angst macht, unterlasse ich doch lieber. Unser derzeitiges Medizinsystem arbeitet in vieler Hinsicht mit der Angst, vor allem natürlich im Bereich der Prävention. In den aktuellen Mammascreening-Programmen wird die Angst massiv geschürt, um Frauen ab 50 zur regelmäßigen Mammographie zu bewegen.
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MammaCare-Methode
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Die Brust kennen lernen – „Sich gut fühlen“
An diesen Punkten, bei der Angst und dem negativen Körpergefühl, setzt das Konzept „Sich gut fühlen“ an. Das Motto wurde verändert: Statt „Suchen Sie einen Knoten!“ heißt es nun „Lernen Sie Ihre Brust kennen!“ Die Frauen werden dazu ermutigt, sich mit Neugier ihren Brüsten zu nähern. Anhand einiger Fragen können sie die Wahrnehmung für ihre Brüste erweitern: Wie fühlen sie sich an, was gehört zur Brust, wie unterscheiden sich die beiden Brüste, wie verändern sie sich im Laufe des Zyklus, wie verändern sie sich im Laufe der Jahre, was kann ich ihnen Gutes tun. Anschließend können sie sich in der Gruppe über ihre Wahrnehmung austauschen und vielen Frauen wird dabei bewusst, dass ihre Brüste vollkommen normal und gesund sind, obwohl sie unterschiedlich groß sind oder sich „knubbelig“ anfühlen. Denn andere Frauen schildern ähnliche Erfahrungen.

Die Frauen bekommen eine Einführung in die Anatomie der Brust, um sich vorstellen zu können, wie die Brust aufgebaut ist und wie das Wunderwerk Brust physiologisch funktioniert. Sie können sich die Brust im Modell anschauen und die Strukturen (Milchdrüsen, Bindegewebe, Fettgewebe, Lymphgefäße…) sehen, die sie beim Massieren und Tasten fühlen.
Sie können in einer Visualisierungsreise in Kontakt mit ihren Brüsten kommen, ohne sie berühren zu müssen. Sie können sich einen Platz schaffen, an dem sie sich ungestört im Liegen unter einer Decke mit der Brust beschäftigen können. Und sie können in Form einer Brustmassage die Brüste intensiv erkunden.

Meine Brüste
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Die Brüste im Alltag
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Die Brustmodelle aus Silikon
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Der Umgang mit der Angst
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Wertschätzung
Frauen können die Angst an die Hand nehmen und sie zur Begleiterin machen, die sie vor Schlimmerem bewahrt, die sie beschützt!
Sie können die Angst mindern, indem sie nicht nach einem Knoten suchen, sondern ihrer Brust Gutes tun. Die Brust massieren, sie einölen, sie kennen lernen. Darüber wird sie vertrauter und Frauen können ihrem Gefühl des Spürens irgendwann vertrauen. Vielleicht wird es dadurch auch möglich, ein positiveres Verhältnis zur Brust zu entwickeln, der gesellschaftlichen Vermarktung und Abwertung etwas entgegen zu setzen. Wenn Frauen der eigenen Brust positiv begegnen, sie wertschätzend betrachten, dann kann dies vielleicht zu einer tatsächlichen Prävention von Brustkrebs beitragen. Der angstfreie Umgang mit den Brüsten stärkt das Immunsystem, das Berühren und Massieren der Brüste fördert das Wohlbefinden, die Wertschätzung der Brüste könnte einen Großteil der Werbebranche und den gesellschaftlichen Blick auf den Frauenkörper verändern. Dies alles sind Faktoren, die gesundheitsfördernd wirken. Sie führen zu einer Prävention, die nicht die Früherkennung meint, sondern eine echte Vorsorge ist.

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Hinweis zu diesem Artikel:
Die Fortbildungen „Sich gut fühlen“ für Frauen, die Kurse zu Brustgesundheit / Brustselbstuntersuchung anbieten wollen, finden in Kooperation mit Lachesis e.V. statt. Die nächste Fortbildung startet im Oktober 2011 in Wiesbaden. Bei Interesse bitte an SIGGI SCHELLHAAS oder ELISABETH BENZING wenden.
Die Teilnehmerinnen der Fortbildung 2009 haben ein Netzwerk „Brustgesundheit“ gegründet. Dieses Netzwerk dient dem fachlichen Austausch und der gegenseitigen Unterstützung. Neben dem virtuellen Austausch sind jährliche Treffen geplant. Das nächste Treffen findet im März 2011 in Wiesbaden statt.

(Ende der Leseprobe)

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