OMIECH
Informationen zur Organisation der indigenen Ärztinnen und Ärzten in Chiapas / Mexiko
Autorin:
Bacilia Guadelupe Velazco Trejo
Technische Fachfrau für gemeinschaftliches Gesundheitswesen, Juristin
Leseprobe aus der LACHESIS Nr. 39
mit dem Thema: "Indigene Heilweisen im Dialog"
Die Organisation der indigenen Ärztinnen und Ärzte des Bundesstaates Chiapas in Mexiko (Organización de Médicos Indígenas del Estado de Chiapas, A.C. = OMIECH) ist die erste dieser Art in Mexiko. OMIECH hat sich 1985 als Verein gegründet, um die Maya Medizin zu stärken, weiter zu entwickeln und darüber zu publizieren.
Im Vordergrund stand dabei, die Pflanzenheilkunde der Maya Medizin zu dokumentieren. Zunächst stand die Pflanzenheilkunde im Vordergrund: es wurden Erfahrungen ausgetauscht, Heilpflanzengärten in den Dorfgemeinschaften angelegt und Heilpflanzen gesammelt, um ein Herbarium anzulegen.
Im Verlauf des ersten Jahres wurde innerhalb von OMIECH der Aufgabenbereich Frauen und Hebammen ins Leben gerufen.
Aufgabenbereich Frauen
Dieser Aufgabenbereich entstand aus der Notwendigkeit, Frauen die Möglichkeit zu geben, sich mit der Lösung ihrer eigenen Probleme und denen ihrer Kinder zu beschäftigen.
In den 24 Jahren seit dem wurden viele Ideen umgesetzt, z.B. Workshops und andere gemeinsame Fortbildungen zum Sammeln von Heilkräutern, Wissens- und Erfahrungsaustausch sowohl auf lokaler, als auch nationaler und internationaler Ebene zu Themen wie u.a. Maya Medizin oder Reproduktionsmedizin.
Das allgemeine Ziel des Aufgabenbereiches Frauen und Hebammen ist die Verbessererung der Lebensbedingungen der Frauen in den indigenen Comunidades im Bundesstaat Chiapas. Eines unserer speziellen Ziele ist es, zur Reduzierung der Mütter- und Kindersterblichkeit unter der Geburt beizutragen. Die Grundlage dafür ist die Wiederentdeckung, Unterstützung und Weiterentwicklung der traditionellen indigenen Hebammenarbeit.
Arbeitsmethoden
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Die traditionelle indigene Geburtshilfe
Die Hebammen arbeiten mit traditionellen Praktiken, um Schwierigkeiten und Krankheiten während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett vorzubeugen und zu behandeln. Sie verwenden Heilpflanzen, Gebete und geheimes Wissen für die verschiedenen Erkrankungen.
Ihr Wissen basiert auf der großen Erfahrung und auf „speziellen Gaben“, die durch göttliche Träume vermittelt werden, wie wir in unserer lokalen Sprache (tzotzil – tzeltal) sagen. Diese gemeinsamen kulturellen Gottheiten erlauben uns größtmögliches Vertrauen und Respekt für die Arbeit der Hebammen.
Die Hebammen richten sich ganz nach den Bedürfnissen der Schwangeren und kommen zu jeder Uhrzeit (sei es morgens, mittags, abends, nachts oder bei Sonnenaufgang) zu ihr nach Hause.
Viele Hebammen haben Erfahrung damit zu erkennen, wenn sich das Kind nicht dreht oder in einer Position steckt, die die Gefahr einer Geburtskomplikation erhöht (Steißlage, Hände oder Füße zuerst.) Sie kennen Möglichkeiten der Massage, um das Kind in die richtige Position zu bringen.
Außerdem haben wir in den indigenen Comunidades eine andere Gebärhaltung: „Wir sind gewohnt während der Geburt zu hocken und von unserem Ehemann umarmt gehalten zu werden. Er unterstützt uns, damit das Kind schneller und leichter geboren wird.“ (Stimme der indigenen Frauen aus Chiapas)
Die Hebammen teilen folgendes Wissen
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Schwierigkeiten der Arbeit der Hebammen
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Vorschläge des Arbeitsbereiches Frauen und Hebammen, um die gesundheitliche Betreuung in den indigenen Comunidades zu verbessern
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Veranstaltungen
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Kosmovision
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Reise nach Deutschland 2009
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(Ende der Leseprobe)
Haben wir Ihr Interesse für die Zeitschrift Nr. 39 geweckt?