Samurai-Shiatsu
Berühren und Berührt-Werden
Autorin:
Karin Kalbantner-Wernicke, Kinder-Physiotherapeutin, Shiatsu Lehrtherapeutin
Vorsitzende der Fördergesellschaft Samurai-Programm e.V.
Leseprobe aus der LACHESIS Nr. 49
mit dem Thema „Kinderheilkunde“
Das Samurai-Programm ist ein leicht erlernbares, sehr wirkungsvolles Trainingsprogramm für Kinder ab Kindergartenalter bis zu Senioren, immer mit altersgerechter Darstellung der Behandlungsabläufe und Angebote. Durch Berührung, Bewegung und Wahrnehmungsschulung fördert es die Gesundheit, eine altersgerechte Entwicklung und die Selbstwirksamkeit. Das alles sind Faktoren, die nach neuer Forschung auch für die Fähigkeit der Resilienz von Bedeutung sind. Dieses Gesundheitsprogramm ist so konzipiert, dass durch die verschiedenen Angebote sowohl die Meridiane als auch die verschiedenen Sinnessysteme angesprochen und aktiviert werden. Die Angebote können im Miteinander durchgeführt werden, aber auch als Eigenbehandlung. Der folgende Artikel stellt das Samurai-Programm für Kinder vor.
Warum verwenden wir das Bild eines Samurai?
Dazu soll zunächst geklärt werden, was unter „Samurai“ zu verstehen ist. Viele verbinden das Bild eines Samurai mit Ninjas, den dunkel gekleideten Kriegern, die man aus vielen Filmen kennt. Aber genau das ist ein Samurai nicht.
Vielmehr bedeutet Samurai wörtlich übersetzt „Diener oder Dienerin des Staates“. Einerseits war er - beziehungsweise auch sie, denn es gab auch viele berühmte weibliche Samurai - für den Schutz zuständig, aber auch für die schönen Künste. Zudem hat Schulbildung bereits in frühen Jahrhunderten eine große Rolle gespielt. Dazu gehörte auch das Wissen, wie man den eigenen Körper gesund erhält. Samurai waren auch keiner bestimmten Religion zugehörig. Unter ihnen befanden sich Buddhist*innen, Shintoist*innen ebenso wie auch Christ*innen.
Kinder lieben Samurai
Kinder aller Kulturen lieben, nicht zuletzt auch wegen der unter ihnen beliebten Mangas, im Allgemeinen alles, was Japan, im Speziellen, was Samurai betrifft. Durch das Samurai-Programm können Schülerin und Schüler in eine Samurai-Rolle schlüpfen – unabhängig vom eigenen kulturellen Hintergrund. So werden sie durch das Programm an etwas Fremdes herangeführt und ermutigt, Neues auszuprobieren. Je größer ihre Identifikation während einer Spiel- oder Übungssituation ist, desto mehr können sie mit ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten experimentieren und diese erweitern.
Warum braucht es ein solches Programm für Kinder in der heutigen Zeit?
Das große Interesse am Programm lässt sich aus der Hilflosigkeit erklären, der Lehrkräfte angesichts der rasanten Zunahme an herausfordernden Kindern, oft mit ADHS oder besser ADHS-ähnlicher Symptomatik, ausgesetzt sind. Auch mangelnde soziale Kompetenz sowie Haltungs-und Wahrnehmungsprobleme geben Anlass zur Sorge, um nur einige Beispiele zu nennen. Um dieser Entwicklung Paroli bieten zu können, haben wir das Samurai-Programm aus der Praxis für die Praxis als Antwort auf die heutige Situation von Kindern entwickelt.
(…)
(Ende der Leseprobe)
Haben wir Ihr Interesse für die Zeitschrift Nr. 49 geweckt?