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Im Fluss des Lebens

Bewegung und Flexibilität im Kontext der Homöopathie

Autorin:
Wyka Evelyn Feige, Heilpraktikerin für Klassische Homöopathie, Praxis für Ganzheitliche Medizin

Leseprobe aus der LACHESIS Nr. 45
mit dem Thema: „In Bewegung“

 

Panta Rhei – alles fließt

Philosophisch betrachtet bedeutet Bewegung die ständige Veränderung allen Seins. Nichts steht jemals still, alles fließt. Selbst im Tod gibt es keinen Stillstand – Materie wird weiter¬hin in andere Materie und Energie umgewandelt und auch die an den materiellen Körper gebundene individuelle Lebenskraft (Seele, Lebensenergie) wird frei und verbindet sich wieder mit der Lebenskraft (Energie) des Universums.

Beweglichkeit, Flexibilität bedeutet per Definition, dass etwas sich leicht bewegen lässt oder dass sich jemand leicht an verschiedene Situationen oder Aufgaben anpasst. Beweglich zu sein heißt also, mit den Gegebenheiten des Lebens zu fließen, die vom Leben gestellten Herausforderungen und Aufgaben anzunehmen und mit der angemessenen Haltung darauf zu reagieren. Wichtig ist hier das Wort „angemessen“, was bedeutet, im Einklang mit den Erfordernissen zu handeln und sich weder gegen die Bewegung des Lebens zu stellen, noch mit übertriebenen Handlungen in Aktion zu gehen.

Wenn wir vor diesem Hintergrund Bewegung und Beweglichkeit vom Standpunkt der Homöopathie aus betrachten, dann können wir zwei verschiedene Richtungen wahrnehmen, in denen Beweglichkeit und Bewegung aus dem Gleichgewicht geraten sind: Die eine umfasst alle Arten von eingeschränkter Bewegung: Steifheit, Rigidität und Spannung in den Muskeln und Gelenken, aber auch Unflexibilität im Denken und daraus folgend auch im Verhalten. Die andere Richtung hat eher mit einem Zuviel an Bewegung zu tun – mit Ruhelosigkeit, überschießenden oder unwillkürlichen, nicht bewusst steuerbaren Bewegungen, mit übermäßigem Bewegungsdrang und einem Zuviel an Aktion im geistigen Bereich. Wie wir im Weiteren gleich sehen werden, sind dies oft nur die zwei Seiten derselben Medaille …

Die Sensation-Methode in der Homöopathie
Auf der Grundlage der Homöopathie Hahnemanns hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten von Indien aus durch konzentrierte Forschung vieler der besten internationalen TherapeutInnen eine großartige Richtung der Homöopathie immer mehr entwickelt und weltweit ausgebreitet. Sie wird Sankaran-Methode (nach dem Begründer und maßgeblichen Entwickler der Methode Rajan Sankaran) oder auch Bombay- oder Empfindungs-Methode genannt.
Sankarans Idee der „zentralen Wahnidee“ revolutionierte die Homöopathie bereits in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Demnach leidet jeder Mensch unter einer falschen Wahrnehmung der Realität, sozusagen einer falschen Brille, mit der sie/er die Welt um sich herum wahrnimmt, eben seiner ganz eigenen „Wahnidee“. Diese Wahnidee ist meist mit einer so erlebten Ursprungssituation verbunden, also z.B. einer Situation, wo man verlassen wurde, einen geliebten Menschen verloren hat, das Versagen in einer Prüfung erlebt hat oder ähnlichem. Die Ursprungssituation ist nicht immer erinnerbar oder auffindbar, da sie vor dem eigenen bewussten Erleben, also z.B. während des Geburtsprozesses oder sogar jemandem aus einer früheren Generation passiert sein kann. Die Ursprungssituation, also das „WAS“ herauszufinden, ist dabei auch gar nicht das Wesentliche, sondern WIE die Welt unbewusst durch diese Brille, mit dieser speziellen Färbung wahrgenommen wird, und dadurch alle Handlungen von einer falschen Wahrnehmung der Realität geprägt werden.
Das noch tiefer liegende krankmachende Energiemuster, das alles durchdringt und diese falsche Wahrnehmung immer wieder hervorbringt, nennt Sankaran auch bildhaft „Das andere Lied“. Es schwingt in jedem Menschen (mal lauter, mal leiser) neben ihrem/seinem ganz eigenen, menschlichen Lied, vergleichbar mit einem falschen, disharmonischen Ton in einem eigentlich harmonischen Musikstück. Dieses Energiemuster zeigt sich in der homöopathischen Anamnese als spezifische Empfindung, die immer wieder auftaucht, ob die/der PatientIn über ihre/seine Körpersymptome berichtet oder über einen bestimmten Stress im Leben, über Träume oder Erfahrungen aus der Kindheit.
Sankarans Verdienst besteht zum einen darin zu erkennen, dass den Erkrankungen eine spezifische Empfindung zugrunde liegt, zum anderen verdanken wir ihm und vielen anderen weltweit forschen¬den KollegInnen eine Systematik der homöopathischen Heilmittel, die an ihren botanischen, zoologischen und chemischen Verwandtschaftsverhältnissen orientiert ist und diese auf ihre jeweiligen spezifischen Empfindungen hin untersucht.
So können wir bei Pflanzen, die zur selben botanischen Familie gehören, bei Tieren, die derselben Klasse, Familie oder Art angehören oder bei chemischen Elementen, die durch ihre Stellung im Periodensystem ähnliche chemische Eigenschaften aufweisen auch in der homöopathischen Prüfung ein ähnliches Energiemuster, sprich eine ähnliche Empfindung finden. Im Folgenden werden wir Arzneien aus allen 3 Naturreichen hinsichtlich ihrer „Beweglichkeit“ untersuchen.
(...)

(Ende der Leseprobe)

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