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Brustkrebs

Über Sinn und Unsinn der Früherkennungsuntersuchungen

Autorin:
Elisabeth Benzing, Heilpraktikerin

Leseprobe aus der LACHESIS Nr. 35
mit dem Thema: "Krebs"

Seit knapp 10 Jahren gibt es immer wieder Werbekampagnen, die Frauen auf Plakatwänden, in Broschüren und in der gynäkologischen Praxis dazu auffordern, zur Brustkrebsfrüherkennung zu gehen.
Diese Kampagnen arbeiten zunehmend mit „Angstmachen“, und Angst ist bekanntermaßen in gesundheitlichen Zusammenhängen eher kontraproduktiv. Bei vielen Frauen führt sie nicht zu mehr Eigenverantwortung für den eigenen Körper, sondern zur Verdrängung der körperlichen Symptome. Um diese Angst zu schüren und um Frauen zu einer Mammografie zu bewegen, wird im Zusammenhang mit der Brustkrebsfrüherkennung vor allem mit falschen Zahlen gearbeitet. Ein Slogan lautet z.B.: „Jede 9. Frau erkrankt an Brustkrebs“! Dies gilt jedoch erst, wenn Frauen das 80. Lebensjahr erreichen.
Es gibt noch einige andere Faktoren, die einen kritischen Blick auf das Mammografie-Screening und die Werbekampagnen dafür notwendig machen.
Zunächst ein paar Erläuterungen zu den verschiedenen Früherkennungsmaßnahmen:
Mammografie-Screening / Röntgen-Reihen-Untersuchung der Brust
Eine Früherkennungsmaßnahme ist das Mammografie-Screening, eine von der Krankenkasse finanzierte Reihenuntersuchung, die ab 2005 flächendeckend eingeführt wurde. Alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren werden von der Meldebehörde aufgefordert, ihre Brust alle zwei Jahre röntgen zu lassen.
Warum erst ab dem 50. Lebensjahr? Das Brustgewebe ist vor der Hormonumstellung in den Wechseljahren eher strahlenundurchlässig und erlaubt deshalb keine gute röntgenologische Darstellung. Erst mit Beginn der Wechseljahre wird die Brust zunehmend durchlässiger für die Röntgenstrahlen. Darüber hinaus ist bei jüngeren Frauen das Brustgewebe wesentlich strahlungsempfindlicher, was zu einer stärkeren Strahlenschädigung der Brust führt.
Um eine gute Aufnahme zu erhalten, muss die Brust sehr flach zusammen gepresst werden, was viele Frauen als schmerzhaft erleben. Deshalb ist zu empfehlen, eine Aufnahme in der ersten Hälfte des Zyklus machen zu lassen, weil in dieser Zeit die Brust meistens weniger empfindlich ist.
Die Mammografie wird empfohlen, da sie einen Knoten ab ca. ½ cm darstellen kann. Die meisten Frauen entdecken einen Knoten bei der Brustselbstuntersuchung jedoch laut Studien erst ab ca. 1 cm Größe.
Nur die Mammografie erkennt so genannte Kalkherde – auch Mikrokalk genannt – oder das Carcinoma in situ. Kalkherde können darauf hinweisen, dass an dieser Stelle schon Krebswachstum stattfindet oder die Zellen sich evtl. zu Krebszellen entwickeln. Diese Entwicklung ist jedoch nicht zwingend; es kann auch sein, dass sich die Kalkherde nie Richtung Krebsgeschehen verändern. Ähnliches gilt für das Carcinoma in situ, einer Vorstufe zu Krebs, die allerdings weder invasiv wächst noch streut. Diese Vorstufe kann sich zu Krebs weiterentwickeln, sie kann aber auch als Carcinoma in situ bis ans Lebensende bestehen bleiben. Die Frauen werden in beiden Fällen einer Biopsie unterzogen und zu regelmäßigen Kontrollen aufgefordert, beim Carcinoma in situ kann eine Operation in Erwägung gezogen werden.
(…)


(Ende der Leseprobe)

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