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Heilung versus Profitinteressen

Von der Umweltzerstörung zu Zoonosen zur Pandemie

Autorin:
Doris Braune, Heilpraktikerin, Redakteurin, Autorin, Schulleiterin der Bellis-Frauenschule

Leseprobe aus der LACHESIS Nr. 50
mit dem Thema „Pandemie ganzheitlich betrachtet“

2020 nimmt ein bisher unbekanntes Virus, SARS-CoV-2, die ganze Welt in Beschlag. Land für Land wird eine alle umfassende Quarantäne erlassen, Universitäten, Schulen, Kindergärten schließen, die Wirtschaft, das kulturelle und soziale Leben wird weitgehend auf null heruntergefahren. Es hat für alle Menschen auf dieser Welt enorme Auswirkungen. Die Existenz Vieler ist bedroht und in Ländern mit vielen Armen und einem ungenügenden Sozial- und Krankenhauswesen bezahlen das viele dieser Armen mit dem Leben.
Die indische Aktivistin und Schriftstellerin Arundhati Roy beschreibt, wie am 24. März 2020 der indische Premierminister Narendra Modi innerhalb von vier Stunden den Lockdown für die 1,38 Milliarden Bewohner*innen Indiens bekannt gab. Millionen verarmter, hungriger Menschen, auch viele Kinder, mussten in langen Fußmärschen in die oft hunderte Kilometer entfernt liegenden Heimatdörfer marschieren. Viele starben auf diesem Weg.
Wir in Europa hatten die schrecklichen Bilder vor Augen von Menschen in Italien und Spanien, die in großer Zahl in völlig überlasteten und schlecht ausgestatteten Krankenhäusern an diesem neuen Virus starben, das die Welt in Atem hält. Vor allem diese Bilder sind es, die viele Menschen in den reichen Ländern dazu bringen, die neuen Regeln der Virolog*innen und Pandemiker*innen bereitwillig zu erfüllen. Es ist die Angst, dass es sonst die Alten, Schwachen, Immungeschwächten trifft und es ist auch die Angst, selbst von diesem Virus getötet zu werden. Jetzt erleben wir, dass es durchaus möglich ist, die Produktion weltweit herunterzufahren, weniger zu reisen, zu konsumieren, nicht zwei Erden auf einmal zu verheizen.
Es ist gerade Mal ein gutes halbes Jahr her, als die Wälder unserer Welt brannten, am Amazonas, in Australien, Sibirien, Kanada, Schweden, Portugal. Auch in Brandenburg und Niedersachsen wurden große Waldbrände vermeldet. Die Folgen des Klimawandels wurden immer spürbarer und doch schien es, als würden wir bzw. unsere gewählten oder nicht gewählten Volksvertreter*innen dieses schwerfällige Schiff nicht auf einen anderen Kurs bringen können. Jetzt im Angesicht der Einschränkungen durch die Pandemie wird ein radikaler Wandel zumindest vorstellbar.
Viel wahrscheinlicher aber werden wir Opfer einer aggressiven Schockstrategie der wirtschaftlichen Akteure, die der Kapitalismus in Krisensituationen immer wieder eingesetzt hat.1
Während also die von einem Krieg, Putsch, einer Naturkatastrophe oder auch einer Pandemie geschockten Überlebenden vor dem Ruin ihrer vorherigen Existenz stehen, ist ihr oft kärglicher Besitz enteignet worden und hat das Vermögen der Monopole wachsen lassen. In Sri Lanka wurden die Küstenbewohner, die als Fischer*innen ihren Lebensunterhalt verdient hatten, nach dem Tsunami gewaltsam umgesiedelt weiter ins Landesinnere - angeblich zu ihrem Schutz, während ihre kleinen Grundstücke an große Hotelketten vergeben wurden. Aktuell stehen in Deutschland jede Menge kleine Bars, Restaurants, Theater vor dem Konkurs. Künstler*innen, Selbstständige, kleine Ladenbesitzer*innen ebenso, während Amazon und die großen IT-Konzerne jetzt schon die Krisengewinnler sind.

Die kapitalistische Wirtschaftsweise ist die Ursache der Pandemie
SARS-CoV-2 geht auf eine Zoonose zurück. Das heißt, dass ein Virus, das in einem Tier, in diesem Fall einer Fledermaus, beheimatet ist und dort meist in friedlicher Koexistenz lebt, auf einen Menschen übergesprungen ist und von dort aus seine für uns Menschen verhängnisvolle Reise begonnen hat. Laut Wissenschaftler*innen beherbergen Fledermäuse allein mehr als 3000 Corona-Varianten und vorherige Epidemien wie Ebola, SARS sowie HIV und sogar Malaria und die regelmäßig auftauchenden Grippeviren gehen auf Zoonosen zurück. Auch Hanta-, Paramyxo- und Nipah-Viren haben ihren Ursprung in Tieren. Etwa 2/3 aller neuen oder wiederkehrenden Erreger sind zoonotischen Ursprungs, sagt Stephan Ludwig, der Direktor des Instituts für Molekulare Virologie an der Universität Münster und Sprecher der Nationalen Forschungsplattform für Zoonosen. Virolog*innen schätzen, dass es mehr als 320 000 Viren gibt, die den Menschen gefährlich werden können.2

(…)

(Ende der Leseprobe)

 

Fußnoten:
1 Naomi Klein: Die Schock-Stratetgie. 2009
2 Vgl. Christina Berndt: Willkommen beim Wirt. Süddeutsche Zeitung 9./10.1.2021, S. 32-33

 

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